top of page

Selbstbeobachtung: bewusst handeln statt reagieren


Bewusstsein im Alltag, Selbstbeobachtung


Wie können wir uns im Alltag selbst beobachten um einen Raum zwischen Reiz und Reaktion zu schaffen? Hier erfährst du warum es so wichtig ist in der Beobachter-Rolle nicht in die Bewertung zu fallen. Du findest Methoden die dich dabei unterstützen im Alltag immer bewusster zu werden und bewusst auf Reize zu reagieren.




Inhalt




Wozu dient die Beobachter-Perspektive?


Erinnere dich an die letzte Situation in der du auf eine bestimmte Art und Weise reagiert hast und im Nachhinein gewünscht hast, du hättest anders gehandelt. In diesem Moment war es dir aber nicht möglich anders zu reagieren, es lief automatisch. Es gab keinen Raum zwischen dem Reiz und deiner Reaktion. Du hast praktisch im Automatik-Modus reagiert ohne bewusst darauf Einfluss nehmen zu können.


Wie kam es zu diesem abgespeicherten Verhalten?


Wir machen im Laufe unseres Lebens eine Menge Erfahrungen, das beginnt bereits im Säuglingsalter. Gerade in den ersten 7 Jahren unseres Lebens nehmen wir ALLES unbewusst auf. Es gibt keine Filter.


Haben wir beispielsweise in einer bestimmten Situation eine emotionale Verletzung erlebt, hat unser System abgespeichert: “Achtung! Wenn so etwas wieder passiert, dann musst du dich schützen.” Das kann zum Beispiel sein, wenn dich jemand vermeintlich kritisiert. Eigentlich fühlst du dich tief verletzt. Damit es aber gar nicht so weit kommt lässt du dieses Gefühl nicht zu und reagierst indem du zurückschießt und den anderen verletzt oder wütend bist.


Dein System versucht dich dadurch vor dem Schmerz zu schützen.


Wenn es uns gelingt uns ganz objektiv von außen zu beobachten, so fallen uns diese Verhaltensmuster auf. Zu Beginn ist es ganz normal, dass uns dies erst im Nachhinein bewusst wird. Das auch völlig in Ordnung. Es geht hier nicht darum perfekt zu sein.


Je öfter du dich nun reflektierst und dich selber beobachtest, desto mehr fallen dir deine Gewohnheiten und Muster auf. Weiterführend kannst du dich reinfühlen, was wäre die echte Emotion gewesen? Warum konnte ich diese in diesem Moment nicht zulassen? Wovor habe ich Angst? An welchen Schmerz möchte ich nicht erinnert werden?



Der Raum zwischen Reiz und Reaktion


Im unbewussten Zustand existiert kein Raum zwischen dem Reiz und deiner Reaktion. Du hast keine Möglichkeit dich bewusst dafür zu entscheiden, wie du reagieren möchtest.


Die Folge, du bleibst in alten Mustern und Verhaltensweisen hängen und hast keine Möglichkeit dich weiterzuentwickeln.


Im bewussten Zustand wäre es folgendermaßen: Du erfährst im Außen einen Reiz. Du wirst zum Beispiel von einem Familienmitglied getriggert. Du merkst nun BEWUSST, dass du gerade getriggert wirst und nimmst einen bewussten Atemzug. Jetzt kannst du entscheiden wie du reagieren möchtest. Möchtest du aus deiner eigenen Verletzung heraus antworten oder aus einer höheren Perspektive?




Bewusstsein im Alltag, Selbstbeobachtung



Was ist ein Trigger?


Ein Trigger hat IMMER etwas mit deinen eigenen Verletzungen zu tun. Es ist nie das Gegenüber, egal ob deine Familie, dein Mann oder deine Kinder. Es trifft dich weil du in dir einen verletzen Anteil trägst der sich in diesem Moment an den alten Schmerz erinnert.


Der Schmerz kann in diesem Leben, in deiner Kindheit, in vergangenen Inkarnationen oder aus deiner Ahnenlinie stammen. Woher er genau kommt ist in erster Linie gar nicht so wichtig, transformiert kann jeder Bereich werden.

Wichtig ist, dass du dir bewusst über deine Trigger wirst und entsprechend bewusst handeln kannst.



Beobachter-Rolle OHNE Bewertung


Ich möchte hier unbedingt anmerken, dass es sehr wichtig ist, dass du dein Verhalten nur beobachtest aber nicht bewertest. Wir sind in einem System aufgewachsen, dass von Bewertung und Vergleich lebt. Dadurch verfallen wir schnell in Selbstbewertung und Selbstoptimierungswahn.


Im Bewusstwerdungsprozess ist es so wichtig, dass du dich genau so annimmst wie du bist. Mit all deinen Schattenseiten. Wenn du im Widerstand gegen eine bestimmte Emotion bist, dann ziehst du sie automatisch immer wieder an. Energie folgt deiner Aufmerksamkeit. Das ist das kosmische Gesetz der Resonanz.



Vollständige Selbst-Annahme


Daher ist es so wichtig, dass du dich vollständig annimmst so wie du bist. Und zwar mit allen Emotionen die dich begleiten. Du bist nicht diese Emotionen, du bist das, das diese Emotionen fühlt.


Wir haben in uns gespeichert, dass bestimmte Gefühle und Emotionen besser sind als andere. Was ist, wenn alles gleich-”wertig” ist?


Wir brauchen diese Polarität um uns darin erfahren zu können. Wie könnten wir Licht ohne Dunkelheit erkennen? Ruhe ohne Lärm?


Du bist nichts anderes als Licht, dass in diesem Erfahrungsraum hier auf der Erde gerade seine Erfahrungen macht.



Methoden für mehr Bewusstsein im Alltag


Wenn das alles komplett neu für dich ist, dann kann es zu Beginn schwierig sein, sich auf diese neue Beobachter-Rolle einzulassen. Sei hier bitte liebevoll zu dir selbst, du bist genau richtig da wo du jetzt gerade bist. Deine Seele hat sich diesen Weg ausgesucht. Wenn du jetzt auf das Thema Bewusstwerdung stoßt, dann sehe dies als Zeichen dich ab jetzt Schritt für Schritt damit zu beschäftigen. Es macht das Leben so viel einfacher.


Du findest hier Methoden die du anwenden kannst um dein Bewusstsein zu steigern:


⫸ Tägliche Reflexion & Journaling


Reflektiere jeden Tag am Abend den vergangenen Tag. Lege dir ein Notizbuch bereit, dass du jeden Abend verwendest und nutze folgende Reflexionsfragen:


Welche Situationen waren heute herausfordernd?

Wo hätte ich gerne anders gehandelt?

Wie habe ich mich heute gefühlt?

Was war besonders schön am heutigen Tag?

Wie möchte ich mich morgen fühlen?


Denke auch hier wieder daran, dich nicht zu bewerten oder abzuwerten. Es ist okay wenn du wütend warst, es ist okay wenn du deine Kinder angeschrien hast. Wichtig ist wie du damit umgehst.


Wenn es mir passiert, dass ich unfair bin oder aus verletzten Anteilen heraus reagiere, dann spreche ich immer mit meiner Tochter und erkläre ihr, dass das nichts mit ihr zu tun hat sondern ich überfordert war und in diesem Moment nicht anders konnte.


Sei dir sicher, unsere Kinder verstehen so viel mehr als wir ihnen manchmal zutrauen. Und sie nehmen sowieso alles wahr was in der Luft liegt. Ich bevorzuge daher offene Kommunikation.


⫸ Meditation


Eine Meditation unterstützt dich dabei nach innen zu sehen. Wenn unsere Augen geschlossen sind geht der Blick nach innen und du kannst wahrnehmen was gerade in dir los ist.


Wenn wir ständig im Außen sind und immer etwas zu tun haben dann können wir unsere Intuition gar nicht mehr wahrnehmen. Du kannst während deiner Meditation den Tag reflektieren und danach alles aufschreiben was du wahrgenommen hast.



Bewusstsein im Alltag, Selbstbeobachtung


⫸ positive Ausrichtung


Alles was wir erleben bleibt in uns gespeichert. Unser unbewusster Verstand reagiert nach alten Erfahrungen. Er liebt das was er kennt, denn das bedeutet für ihn Sicherheit. Wenn wir nun anders reagieren möchten, dann ist dann möchten wir mit 5% bewussten Verstand den unbewussten Verstand der 95% ausmacht verändern.


Das ist wie mit der Spitze eines Eisbergs. Das was aus dem Wasser schaut ist unser bewusster Verstand. Der unbewusste Verstand reicht viel tiefer und kann schwieriger verändert werden.


Nachdem du deine tägliche Reflexion gemacht hast kannst du in deiner Meditation den Film des Tages neu drehen. Das bedeutet du stellst dir innerlich noch einmal alle herausfordernden Situationen vor, in denen du lieber anders gehandelt hättest. Du lässt den Film nochmal neu ablaufen in der bestmöglichen Version.

Zeit ist eine Illusion und dein Verstand kann nicht unterscheiden, ob du etwas “wirklich” erlebt hast oder “nur” als innere Bilder gesehen hast. Mit dieser Methode schaffst du positive Erinnerungen die es dir erleichtern in Zukunft bewusst und anders zu reagieren.


⫸ Body Scans im Alltag


Du kannst auch im Alltag immer wieder Body Scans machen. Dabei nimmst du dir einen kleinen Moment, schließt deine Augen und fühlst in deinen Körper.


Was fühlst du gerade?

Ist dir kalt oder warm?

Wo spürst du Anspannung?

Bist du entspannt?

Wie ist deine Atmung? Tief oder nur im oberen Brustbereich?

Was brauchst du gerade?

Was fällt dir sonst noch auf?


Wichtig auch hier wieder, es geht nicht um eine Bewertung sondern nur um eine Beobachtung des IST-Zustandes.


Body Scans unterstützen dich dabei, dich immer wieder einzufühlen was du gerade wirklich brauchst und wie es dir geht.



Fazit


Die Beobachter-Rolle unterstützt dich dabei dir deine Verhaltensmuster, Reaktionen und Gewohnheiten bewusst zu machen. Die oben genannten Methoden helfen dir dabei, dich selbst immer mehr zu beobachten und den Raum zwischen Reiz und Reaktion zu vergrößern.


Das Thema ist so groß und ich könnte gefühlt endlos darüber schreiben. Ich hoffe ich konnte dir hilfreiche Tipps und Sichtweisen mitgeben. Nimm nur das mit, was für dich stimmig ist. Die Wahrheit liegt immer in dir.


Wenn bei dir etwas offen ist oder du Lust auf Austausch hast, dann schreib mir gerne eine Nachricht. Ich freue mich auf dich.


In Liebe,

Alexandra Selina

Commentaires


Les commentaires ont été désactivés.
bottom of page